Erschienen am 14. November 1999 im Obersimmentaler

Michel Besson, Akkordeon solo - live im Rest. Hüsy, Blankenburg, am Samstag, 27. Novernber 1999, zur Saisoneröffnung des Zweisimmen Jazz Club !

von Kilian Gobeli

Geboren wurde Besson 1959 in Frankreich. Als Kind lernt er Klavier spielen, später nimmt er Akkordeonunterricht. Während der Zeit einer Handwerkerlehre legt er das Akkordeon zur Seite. Mit etwa 17 Jahren nimmt er es wieder hervor und beginnt damit zu experimentieren. mit unkonformer Autodidaktik bearbeitet er die Akkordeonknöpfe. Die ersten Pop- Stücke, die er auf dem Akkordeon spielt, sind Stücke von Pink Floyd. Er probiert auch unkonventionelle Handhabung aus. Lange Zeit tingelt er durch Bistros, Cafés oder ist auf der Strasse anzutreffen. 1988 erhält er einen bemerkenswerten Auftritt am Paléo Festival Nyon. Weitere Festivals folgen (Olympia, Paris, 1990, St. Gallen 1991). Ende der Achtziger Jahre trifft er auf den Berner Schlagzeuger Gilbert Paeffgen. Mit ihm, dem Gitarristen Vincent von Lanthen, dem Bassisten Thomi Jordi und dem Saxofonisten Marco. Sierra bildet Besson eine Band, die erfolgreiche Konzerte absolviert und eine CD produziert. Besson pflegt aber weiterhin seine Vorliebe, das Publikum in kleinen Sälen, Kneipen und auf der Strasse zu begeistern. Er lernt sein Metier im Publikums-Kontakt. Inspiriert wurde Besson von seinem Vater, der gerne österreichische Hackbrettmusik, Musette und französische Chansons hörte, und von seinen Brüdern, denen Rock näher stand. Fügt man diesen Stilen die Rythmik der in den 80er Jahren wellenartig nach Europa gelangenden Weltmusik bei, erhält man einen "Schmelz-Tigel", der unter Bessons Fingern zu einer Musik wird, die in keine Schublade passt: wild, hemmungslos, auffallend. Michel Besson verbindet Kraft mit Sensbilität, Überschwänglichkeit mit Virtuosität, Eklektik mit Tonus. Seine Eigenkomposi- tionen reichen von Mussette über Tango, Latin bis Jazz. Der Auftritt von Michel Besson am Samstag, 27. November 1999, bietet die Möglichkeit, das Akkordeon einmal von einer anderen, als der "volkstümlichen" Seite kennen zu lernen. Reservation wird dringend empfohlen!